2. Brief – Kopenhagen, 7. Juli 1846 (M)

Wir hatten einen langen Weg vor uns und nahmen das gesegnete Angebot einer Droschke an, ohne die wir nicht vor Mitternacht nach Hause gekommen wären, doch so war es noch eine gute Viertelstunde bis dahin, als die liebe „Bestemor“, wie sie von allen im Haus genannt wird, uns in unsere gemütliche Wohnung ließ. Zu unserer Abendgesellschaft war auch eine sehr liebenswürdige norwegische Familie gewesen, die wir wahrscheinlich von hier bis nach Berlin begleiten werden, denn auch sie wollen am 16. auf der Geyser nach Stettin abfahren. Zu dieser Familie gehörte ein junges Fräulein H., und da sie und das liebenswerte dänische Fräulein M. und meine E. immer Arm in Arm gingen, nannten wir anderen sie nur „den Skandinavismus“ und ließen sie immer vor uns hergehen, um ein Auge auf ihre jugendliche Lebhaftigkeit zu haben, so wie es andere Betagte mit dem jungen skandinavischen Geist tun.

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