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2. Brief – Kopenhagen, 7. Juli 1846 (S)

Als der Jude dem Studenten diese unschätzbaren Schuhe gab, bot ich meine ganze Sehkraft auf, doch ich konnte nicht erkennen, was der Student bekam, sondern dachte lange, es wäre ein französisches Brot oder das, was wir in Stockholm Catalanibrot nennen. Doch es war ein Paar „Galoschen“, das erfuhr ich, als der Student sie anzog, wenn ich auch zunächst glaubte, es wären Schlittschuhe. Doch trotz allem war es ein schöner Abend, und ich freue mich, eine dieser Studentenaufführungen gesehen zu haben, die es bei uns nicht gibt, ebenso wie wir kein Nationaltheater haben. Nein – unsere Dramatik ist völlig unbedeutend, denn eine Fliege macht noch keinen Sommer, und die Herren Börjeson , Blanche und Jo-jo (1) könnten geschmeichelt sein, wenn man sie – vielleicht als die ersten Blätter des Frühlings bezeichnen würde. Anmerkung der Übersetzerin: 1: Jo-jo war nicht identifizierbar.

2. Brief – Kopenhagen, 7. Juli 1846 (R)

Was ich jedoch gar nicht mag, ist diese schreckliche ägyptische Finsternis , die bei so einem sogenannten sommerskuespil herrscht, denn auch wenn ein armer Student, der „gratis“ im Regentsen wohnt, kein Geld hat, um mehr als eine Kerze für zwölf Styver zu kaufen, ist es unangemessen, daß ein paar Hundert Zuschauer in undurchdringlicher Dunkelheit herumtasten müssen, nicht einmal ins Programmheft schauen können, das hier plakat heißt, und nicht begreifen, was auf der Bühne vor sich geht … denn man hat ja keine Katzenaugen. Ich gab meiner Verwunderung und Mißbilligung Ausdruck, doch da antwortete man mir einhellig, daß es so sei, weil es ein sommerskuespil war, und ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, warum man im Sommer im Theater Blindekuh spielen soll und nicht im Winter. Dieser schrecklichen Dunkelheit schreibe ich es zu, daß ich, da ich die schnelle dänische Umgangssprache nicht verstand … ein wenig schläfrig wurde, und das ganze Durcheinander mit dem ewigen Juden n

2. Brief – Kopenhagen, 7. Juli 1846 (Q)

Bei uns sieht man oft junge, schöne Mädchen … in der Rolle alter Frauen, und alte zahnlose … Primadonnen, vor allem bei den umherreisenden Theatergruppen. Ein Pfänderspiel bei der Familie des Kupferschmieds und ein déjeuner bei dem glücklichen Studenten, der die Seinen in seine bescheidene Wohnung im Regentsen einlädt, sind von höchster Lächerlichkeit, ich sah, daß das ganze Theater – das Parkett und die erste Reihe inbegriffen – schallend lachte! Das wunderte E. sehr, ebenso, daß man hier sehr auf die Kostüme achtet: Mutter Smidt trug eine alte braune Bombasinhaube mit schwarzem Samtsaum, also eine solche, wie man sie in Wirklichkeit und bei Regenwetter sieht, und Rikke hatte eine bomullskråka (???) , als sie mit ihren Eltern von dem Besuch bei dem Studenten zurückkam. Aber so ist es richtig. Elegant ist es nicht, aber richtig, und es trägt sehr dazu bei, eine Illusion zu schaffen. Im neuen Theater bei uns sollte man sich auch darauf besinnen, aber Frau Gelhaar , Frau Hjortsberg ,