2. Brief – Kopenhagen, 7. Juli 1846 (F)
Nach ein paar schönen Besuchen und zuletzt einem ausgezeichneten Abendessen im Haus des Bischofs machte fast die ganze Gesellschaft – bis auf den guten Bischof – einen späten, aber um so angenehmeren Ausflug ins Tivoli. Wir gingen erst abends um halb zehn, und es war entzückend. Es war der schönste Abend, den man sich vorstellen kann, und nur in meinen Kindheits- und Jugendträumen habe ich mir etwas so Herrliches ausgemalt wie den Tivoli. Der Himmel war klar, aber dunkler als bei uns in den Sommernächten. Das Laub von Buchen und Eichen hing in schweren grünen Massen über unseren Köpfen, und überall dufteten Blumen. Auf den spiegelblanken Kanälen glitten kleine venezianische Gondeln vorbei, beleuchtet von bunten Laternen.
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